Das Volk der Sámi – früher und heute
Die Zurückdrängung der Sami und deren Kultur, früher durch die Staatenbildung der jeweiligen Länder und die sich nach Norden ausdehnende Neubevölkerung und Neusiedler, erreichte ihren Höhepunkt im dem Verbot der samischen Religionausübung und des Ursprungsgesanges Joik (höre Musik: Joik von Jon-Henrik Fjällgren) durch christliche Missionare. Es folgten bis zum heutigen Tag schikanöse Besteuerungen (teilweise für einen Familienverbund in drei Staaten), Entfremdung der eigenen Kultur, indem man Samikinder in speziellen Schulinternaten von den Familien trennte, Diskriminierung und Entrechtung (siehe auch „Existenzkampf der Sami“).
Heute zählt man ca. 70 000 Sami. Davon entfallen ca. 40 000 auf Norwegen, ca. 20 000 auf Schweden, ca. 6 000 auf Finnland und ca. 2 000 auf Russland. Ungefähr 10 000 aller Sami leben heute von der Rentierzucht. In Schweden verdienen z.B. gegenwärtig ca. 2 500 Familienbetriebe ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit der Rentierzucht. Diese sind wiederum in 51 Samebyar (Rentierzuchtgemeinden) aufgeteilt. Entsprechend der unterschiedlichen Siedlungsgebiete der Sami, unterscheidet man zwischen den Gruppen der Bergsami (Rentierzucht), der Waldsami (Rentierzucht) und der an der nordnorwegischen Küste lebenden Seesami (Fischfang).